EIner der auszog, sich einen Traum zu erfüllen

Von Redaktion OnetzProfil


Einen Traum hat er sich erfüllt, dieser Josef Forster - im Schönseer Land vor gut 50 Jahren geboren, in München und Nürnberg aufgewachsen, seit 25 Jahren Verwaltungsleiter. Zunächst in Waldthurn, wo er mit seiner Familie daheim ist, und jetzt im Waidhauser Rathaus.

Ihnen sagt der Name nichts. Muss er auch nicht. Aber vielleicht sind Sie einer von den Tausenden begeisterten Lesern, die sich vor Jahresfrist jeden Tag über eine neue Folge von "Kienspan & Rockenstube" gefreut haben. Damals druckten wir den Roman über "Die Oberpfalz um 1900 ab. Und diese "Heimatgeschichte zum Anfassen", dieses Buch über das Leben einer Familie, einer Dorfgemeinschaft im Jahreslauf wiederum hat dieser Josef Forster geschrieben. Wie sagt er selbst: "Ich wollte eine Epoche, eine Landschaft und eine Region mit ihren Menschen lebendig werden lassen."

Es muss etwas mit dieser sprichwörtlichen oberpfälzischen Hartnäckigkeit zu tun haben, mit der dieser schriftstellernde Beamte seinen Traum verwirklichte. Er wollte seine Geschichte mit all den Details, die er sich von älteren Menschen erzählen hatte lassen, mit dem Wissen, das er sich angelesen hatte, das er in Registraturen und Archiven beim Stöbern gefunden hatte diese Geschichte wollte er nicht nur schwarz auf weiß gedruckt sehen. Nein, er wollte es auch gebunden, in einem Buch in der Hand halten. Und weil kein Verlag bereit war, das Risiko einzugehen, übernahm es dieser Josef Forster eben selber und brachte sein Buch im Eigenverlag selbst auf den Buchmarkt.

Mail von der Akademie

Freilich, das Risiko war Ende November des letzten Jahres nicht mehr so groß. Denn "Kienspan & Rockenstube" schlug wie kein anderer Fortsetzungsroman unserer Zeitung bei den Lesern ein. Schon nach wenigen Tagen riefen täglich Abonnenten in unseren Geschäftsstellen an. Auch Buchhandlungen, verteilt über die Oberpfalz und Franken, wollten wissen, wo es das Buch zu kaufen gebe. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften bat um das Manuskript. Und immer wieder denken wir in der Redaktion an den Amberger, der bei seiner Tochter in Berlin war und deshalb die ersten zehn Folgen verpasst hatte. Gerne kopierten wir ihm die Seiten.

An die 2000 Bücher verkaufte Forster in wenigen Wochen. "Kienspan & Rockenstube" lag vergangenes Weihnachten auf vielen Gabentischen. Auch der Postbote brachte immer mehr Leserbriefe in das Haus am Birkenweg in Waldthurn. "Ein total moderner Mensch aus Pfreimd beispielsweise schrieb: "Schon nach der ersten Spalte war ich gefesselt. Hier fand er "genau das, was meine Oma (immerhin 91 Jahre) oft so erzählt. ... Dieses Stück Heimat, das Sie für uns alle eingefangen und festgehalten haben ist unheimlich wertvoll.

"Besser als Harry Potter"

Und es ist sicher nur zu verständlich, warum Josef Forster gerade auf einen anderen Brief, den von der 16-jährigen Bettina aus Pfreimd so stolz ist: "Sie haben ein Buch geschrieben, das ich sogar besser finde als Harry Potter oder Liebesromane. Es ist einfach supergeil! ... Ich wollte mir das Buch kaufen und war umso enttäuschter, als ich hörte, dass es das Buch im Handel nicht gibt. Doch nun habe ich es als nachträgliches Geburtstagsgeschenk bekommen und habe gleich den ganzen Nachmittag darin gelesen! Ja, Josef Forster hat sich mit "Kienspan & Rockenstube in die Herzen nicht nur von Oberpfälzern geschrieben. Als wenn es noch einer Zeugnisnote bedurft hätte, schrieb Dr. Helmut Leupold, Ehrenvorsitzender des Oberpfälzer Waldvereins, in der Nummer 3 der "Arnika: "Mit Skepsis habe ich mir diesen historischen Roman vorgenommen, weil in der Heimat-Literatur, auch in unserer Oberpfalz, viel erschienen ist in den letzten Jahren, und dabei oft Enttäuschung über den Aussagewert am Ende angesagt war. Josef Forster lässt diese Durchschnitts-Literatur ganz einfach hinter sich. Wir sollten uns den Josef Forster merken. Er steht für das, was er erzählt, mit Recht gerade. Und wenn wir es gelesen haben, dann hoffen wir bestimmt, dass er auch noch ein weiteres Buch schreibt."